Nach der Qualität des architektonischen Entwurfes steht heute besonders die energetische Optimierung der Gebäudehülle im Fokus der Archi tekten und Fachplaner und stellt damit eines der zentralen Planungskriterien dar. Voraussetzung für eine Ausgewogenheit zwischen thermischer Effektivität auf der einen und Wirtschaftlichkeit der wärmedämmtechnischen Maßnahmen auf der anderen Seite ist dabei eine möglichst präzise Bestimmung der rechnerischen Kenngrößen – im Bereich der Fassaden ist dieses der Wärmedurchgangskoeffizient, in der Praxis auch kurz U-Wert genannt. Für Fassaden aus Stahlbeton-Sandwichelementen ist dieser U-Wert dabei aus drei Einzelkomponenten zu bestimmen: dem ungestörten Wärmestrom im Bereich des homogenen Schichtaufbaus sowie den zusätzlichen Wärmeverlusten infolge der systembedingt vorhandenen Anker- und Fugensysteme. In der Praxis werden diese zusätzlichen Einflüsse im Bereich der Diskontinuitäten häufig durch Pauschalzuschläge berücksichtigt, die zwar das Berechnungsverfahren relativ einfach halten, jedoch zu verfälschten Ergebnissen und in der Regel darüber hinaus auch zu wirtschaftlich ungünstigen Ergebnisse führen. Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden ein praxistaugliches Berechnungsverfahren vorgestellt, das bei relativ geringem Rechenaufwand die genaue Erfassung der Wärmeverluste aus Anker- und Fugensystemen sowohl für individuelle Elementkonfigurationen und als auch für beliebig gestaltete Fassaden ermöglicht.
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