Die Verarbeitbarkeit (Konsistenz) gilt bei der Qualitätskontrolle im Bereich Betonbau als wichtigster Parameter. Die Aufrechterhaltung der Verarbeitbarkeit spielt eine wesentliche Rolle in Bezug auf die Aufrechterhaltung der erforderlichen Konsistenz. Die Verarbeitbarkeit von Beton wird hauptsächlich durch zwei Mechanismen beeinträchtigt: (a) die plastische Steifigkeit durch einen Wasserverlust der Mischung aufgrund von Verdunstung und früher Zementhydratation – eine schrittweise Abnahme der Verarbeitbarkeit, die aber teilweise wiederherstellbar ist – und (b) den Strukturaufbau bzw. die Thixotropie, eine vorübergehende Abnahme der Verarbeitbarkeit, die reversibel ist. Das Ausmaß der Abnahme der Verarbeitbarkeit hängt von zahlreichen Faktoren ab, zum Beispiel der Korngrößenverteilung und der Packungsdichte, der chemischen Zusammensetzung des Zements, den Umgebungsbedingungen sowie der Zeit. Die Aufrechterhaltung der Verarbeitbarkeit ist bei selbstverdichtendem Beton (SVB) von wesentlich größerer Bedeutung als bei herkömmlichem Rüttelbeton (RB), da die Qualität von SVBBetontragwerken nahezu ausschließlich von den plastischen Eigenschaften des SVB abhängt. Wird dieser Aspekt vernachlässigt, kann es zu Schäden an der Betonoberfläche, einer Beeinträchtigung der Dauerhaftigkeit sowie einem Versagen von Betontragwerken kommen.
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