Projektentwickler müssen sich häufig bei der Planung eines neuen Gebäudes zwischen verschiedenen Alternativen entscheiden. Die erwarteten Kosten, die mit dem Entwurf und dem Bau verbunden sind, aber auch die Kosten bei der späteren Nutzung, sind wesentliche Kriterien bei der Entscheidungsfindung in der frühen Phase der Projektentwicklung. Das Ergebnis eines Vergleichs der Kosten hängt von dem Bautyp, dem Standort und der nationalen wirtschaftlichen Situation ab, einschließlich der Arbeits- und Materialkosten, aber ebenfalls von der Bereitschaft zur Akzeptanz von Hindernissen und Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Bau. Die Kosten zur Umsetzung eines Bauwerks sind wichtig, aber die Kostenbewertung darf sich nicht allein auf die reinen Erstellungskosten eines Objekts beschränken, wie dieses dem Kunden übergeben wird. Ein sehr wichtiger Aspekt besteht ebenfalls in den Kosten der Nutzungsdauer, die für Wartung und Energie aufgewandt werden müssen. Darüber hinaus – mit einem Blick in die Zukunft – verfügen die Bauten über einen höheren Wert, wenn sie sich anpassungsfähig für die sich ändernden Wünsche und Ideen der Nutzer erweisen. Zudem ergeben sich ganz neue Kriterien aus Nachhaltigkeitsüberlegungen, wie z. B. die bei der Produktion aufgewandte Energie, die CO2-Bilanz und die Verantwortlichkeit zum Einsparen von Ressourcen. Die Komplexität zur Bestimmung der mit einem Gebäude verbundenen Kosten wird nicht geringer, wenn man bedenkt, dass all diese Kriterien mit der Zeit einem Wandel unterliegen. Dies impliziert, dass „Wirtschaftlichkeit“ als Kriterium zur Entscheidungsfindung nicht einzig im Sinne der Baukosten auszulegen ist. Es gilt eher, sich auf die Gesamtbetriebskosten („Total Cost of Ownership”) zu fokussieren.
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