Die Produktion zementgebundener Baustoffe war über Jahrzehnte hinweg auf die Sicherung der Produkteigenschaften „Leistungsfähigkeit“ und „Parameterstabilität“ ausgerichtet. Mit den aus energetischen Gesichtspunkten notwendig gewordenen Zielstellungen der involvierten Industriezweige bewegen sich die Herausforderungen für alle Beteiligten nunmehr auf einer vollkommen neuen Ebene. Die Zementhersteller müssen energieeffiziente Bindemittel anbieten, der Zusatzstoffmarkt wandelt sich zwangsläufig in Richtung natürlicher Puzzolane und die Veröffentlichungen zur Anwendung rezyklierter Gesteinskörnungen häufen sich in der Medienlandschaft. Da rollt was in Richtung der auf die Rohstoffe angewiesenen Verarbeiter zu. Die Wissenschaft behauptet aus einem gewissen Abstand zu den wirtschaftlichen Zwängen der Betonhersteller heraus, dass die Lösungskompetenz der marktüblichen chemischen Zusatzmittel die komplizierter werdende Rohstoffsituation entspannen könnte. Diese These gilt allerdings bisher als unbewiesen und die europäischen Betonwerke sollten besonders im Kontext explodierender Preise in der chemischen Industrie [1-2] genau hinschauen, um später nicht allein die Lasten der geopolitisch und wirtschaftlich notwendigen Energiewende tragen zu müssen. Die Grundlagen dafür bilden technisch- ökonomische Bewertungsalgorithmen zum Praxiseinsatz von bauchemischen Produkten. Die Methodik dafür liegt vor – sie ist einfach, reproduzierbar und praxisrelevant. Der vorliegende Beitrag zeigt exemplarisch die Anwendung des Know-hows zum Leistungsvergleich von Fließmitteln, welche gegenwärtig in den unterschiedlichen Marktsegmenten der Betonindustrie eingesetzt werden.
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Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Oecknick, PSA Zurich, Schweiz PSA Zurich Area GmbH Freiestrasse 24a, 8610 Uster, Schweiz juergen.oecknick@psazurich.ch www.psazurich.ch