Mit der Einführung des faserbewehrten Betons im Bauwesen unterliegen neben der Bauweise auch die Herstellungs- und Fertigungsprozesse einem Wandel. Die in der Faserkunststoffbranche etablierte, im Baubereich aber neuartige Carbonfaser in Form von textilen Gelegen und Stäben verlangt neue Arbeitsabläufe und eine andere Qualität im Umgang mit den Materialien. Dem folgt der Drang nach Wirtschaftlichkeit und somit der optimierten Fertigung, um reproduzierbare Qualität gewährleisten zu können und Kosten dauerhaft schlank zu halten. Ein wesentlicher Prozessschritt in der neuen Herstellungskette ist die Art der Bewehrungsfertigung, die gegenüber der Stahlbewehrungsherstellung noch sehr stark einer manufakturartigen Herstellung ähnelt. Die Herausforderung besteht dabei in der Entwicklung eines automatisierten, kostensparenden und zeiteffizienten Herstellverfahrens zur Fertigung von Carbonbewehrungsstrukturen durch die direkte lastfallorientierte Verlegung und Fixierung von Carbongarnen. Durch die nahezu verschnittfreie Drapierung der Bewehrung in ein neuartiges Schalsystem werden bei gleichzeitiger Kostendegression sehr hohe Freiheitsgrade erreicht. Es wird die Grundlage geschaffen, das Verfahren beispielhaft in automatisierte Umlaufprozesse innerhalb eines Fertigteilwerks zu integrieren. Durch den Einsatz der mit der entwickelten Fertigungstechnologie hergestellten neuartigen Carbonbewehrungen wird bezogen auf den Materialeinsatz an Carbonfaser die Materialersparnis gegenüber der Nutzung klassischer textiler Bewehrungsstrukturen auf bis zu 55 % geschätzt.
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