Funktionsfertig urgeformte Betonbauteile für den Präzisionsmaschinenbau

Eine Alternative zu Naturstein

Als Werkstoff für Präzisionsmess- und -fertigungsmaschinen wird bevorzugt Hartgestein für Gestellkomponenten verwendet. Die Hauptg rün- de dafür sind die hohe erreichbare Formgenauigkeit im Submikrometerbereich, die geringe Oberflächenrauheit, die hohe mechanische Verschleiß festigkeit, die gute Langzeitformstabilität und die guten Dämpfungseigenschaften. Die hohen Kosten für solche Bauteile werden stückzahlunabhängig durch den hohen maschinellen und manuellen Bearbeitungsanteil des Schleifens und Läppens bestimmt. Die Anforderungen bezüglich Gleichmäßigkeit, Rissfreiheit, Dichte, Größe und Bearbeitbarkeit erfüllen nur Hartgesteine aus wenigen Abbaubetrieben weltweit. Die Lage der Vorkommen sowie die Witterungsabhängigkeit des Abbaus und des Trans - portes führen neben der kostenaufwändigen Bearbeitung zu Lieferzeiten bis hin zu einem Jahr. Um den mit Naturmaterialien unvermeidlich verbundenen Risiken begegnen zu können und die zeitliche Verfügbarkeit zu verbessern, ist eine kostenintensive Zwischenlagerung von roh- bearbeiteten Steinblöcken notwendig. Die stetige Weitentwicklung von hydraulisch gebundenem Beton erbrachte in den vergangenen Jahren Festbetoneigenschaften, die mit den Werkstoffeigenschaften von Hartgestein vergleichbar sind. Er kann daher als eine kostengünstige Alternative zu Hartgestein angesehen wer- den, der eine weit größere Freiheit in der Formgestaltung ermöglicht. Dennoch findet Beton aktuell in Maschinen und Geräten nur in gerin- gem Maß und hauptsächlich in Form von Grundbetten eine Anwendung. Die Nutzung von Beton als Werkstoff für Gestelle bzw. Gestell- komponenten von Präzisionsgeräten insbesondere im Hinblick auf die Nutzung abgeformter Funktionsgeometrie steht noch am Anfang der Entwicklung [1-4].

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