Erste Fabrik für klimapositiven Beton in Deutschland eröffnet

Schon der Name ist Programm - bei Bton fehlt das E, was für den Wegfall von Emissionen steht. Der klimapositive Effekt des Betons wird durch eine patentierte Hybrid-Mischtechnologie erreicht, die die CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent reduzieren soll und zusätzlich kohlenstoffsenkende Materialien wie Biokohle verwendet. Diese Materialien ermöglichen es, dass der Beton mehr CO2 absorbiert, als bei seiner Herstellung, insbesondere des Zements, emittiert wird. Das im Jahr 2021 von Familie Sievers, Antonio Catarino und Thomas Demmel gegründete Unternehmen Bton entwickelt somit zukunftsfähige Baustoffe, die den nachhaltigen, dekarbonisierten Bau fördern und trägt somit zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bei.

In Soltau werden ab sofort mit einer neuen patentierten Hybrid-Mischtechnologie Beton-Fertigteile wie Fassaden-, Wand-, Deckenelemente für den Wohnungsbau nach DIN-Norm hergestellt. Dies ist die erste Anwendung der Technologie in einem Fertigteilwerk und ermöglicht CO2 nicht nur zu reduzieren, sondern in speziellen Rezepturen sogar mehr CO2 in dem Beton einzuschließen als insgesamt emittiert wurde.

Die von Thomas Sievers entwickelten Betonrezepturen und Technologie kombiniert innovative und patentierte Techniken zur Behandlung von Eingangsstoffen, Anmischen von Beton und dem Aushärten mit modernen digitalen Verfahren im Fertigungsprozess, um die Eigenschaften des Betons zu verbessern und die Produktionsprozesse effizienter zu gestalten. Es können sämtliche Betonsorten, beginnend vom LC-Beton (Konstruktionsleichtbeton), Normal-Beton und UHPC (Ultra-Hoch-fester-Beton) bis hin zu Geopolymerbeton (zementfreier Beton) automatisiert, ökologisch optimiert und CO2–negativ produziert und zu qualitativ hochwertigen Fertigteilen verarbeitet werden.

Die Hybrid-Mischtechnologie ermöglicht die Produktion besonders ökologischer Betonsorten, welche laut Bton die CO2-Emissionen im ersten Schritt um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu traditionellen Verfahren reduzieren können. In einem zweiten Schritt werden kohlestoffsenkende Materialien (z.B. Biokohle) eingesetzt. Diese klimapositiven Betonsorten absorbieren mehr CO2, als für ihre Herstellung, insbesondere des Zements, verbraucht wird. Durch den Einsatz statisch wirksamer Fasern als teilweisen oder ganzen Ersatz von Stahlbewehrung wird zusätzlich CO2 im Beton eingespart.

„Die Bton Fertigteilwerk GmbH ist Teil des Netzwerks 80 Sekunden – Neues Bauen und leistet einen wichtigen Beitrag, damit wir im Wohnungsbau schneller und nachhaltiger vorankommen. Wenn laut Politik wirklich 400.000 bezahlbare Wohneinheiten pro Jahr entstehen sollen, also alle 80 Sekunden eine, dann brauchen wir solche Innovationen“, so Robert Kroth, Geschäftsführer von „80 Sekunden – Neues Bauen“.

In Soltau wurden über neun Millionen Euro investiert, unterstützt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Aktuell sind 50 neue Arbeitsplätze entstanden. Durch die Planung von zehn neuen Gigawerken in den nächsten drei Jahren soll die innovative Betontechnologie auch international verbreitet werden.

Bei einem Fach-Forum Baustoff-Innovationen wurde das Werk im Rahmen der Eröffnung Branchenexpertinnen und Experten vorgestellt.

Kontakt


B-ton Holding GmbH
Gottlieb-Daimler-Str. 5
249614 Soltau, Germany
T +49 5191 9697830
info@bton-group.com
www.beton-group.com



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